Einblicke in die Welt der Daten:

Über Transparenz und Zusammenarbeit, Repositorien und Data Stewardship

Am Dienstag, den 24.10.2023, startete der zweite Tag der IDW in Salzburg morgens mit weiteren parallel stattfindenden Sessions. Die Entscheidung, welche Session ich besuchen sollte, war gar nicht so einfach: keines der vorgestellten und diskutierten Themen lag nah an meinem eigenen Forschungs-/Arbeitsbereich und gleichzeitig klangen die Beschreibungen aller Sessions spannend und wert, die jeweilige Session zu besuchen. Entschieden habe ich mich schließlich für "Ten recommendations for data repositories/catalogues to improve data discoverability" der RDA Interessensgruppe "Data Discovery Paradigms". In dem Meeting wurden die 10 Regeln, die die Interessensgruppe aufgestellt hat, zur einfacheren Auffindbarkeit von Daten vorgestellt und anschließend mit allen Teilnehmenden des Meetings diskutiert, überarbeitet und erweitert. Diese Session hat mir gezeigt, wie wichtig die IDW ist, um mit den Beteiligten der Wissenschaftgemeinschaft auf internationaler Ebene Themen und Empfehlungen der RDA, wie die 10 Regeln der Daten-Auffindbarkeit, weiterzuentwickeln.

Es folgte die zweite Plenarsitzung der Konferenz zum Thema "Inclusivity in Open Science while advancing research assessment and career pathway impact". Während der Plenarsitzung war es meine Aufgabe, Notizen der Vorträge und Diskussion zur nachträglichen Nutzung innerhalb der RDA aufzuschreiben und in der Diskussion Fragenstellenden ein Mikrofon anzugeben. Diese kleineren Aufgaben wurden mir zuteil im Rahmen des RDA DE e.V. Stipendiums, über das ich überhaupt zur IDW nach Salzburg gekommen bin. In dieser Plenarsitzung wurde sehr gut deutlich, wie wichtig Tranzparenz und Zusammenarbeit und vor allem die Einbindung des globalen Südens in entscheidende Prozesse und Fragen bezüglich Daten und deren Handhabung sind. Im Anschluss an die Plenarsitzung trafen sich die IDW Stipendiaten mit dem Vorstand der RDA DE e.V. für ein gemeinsames Gruppenfoto, welches Ihr hier unten findet.

Nachmittags besuchte ich noch die Session "Data Stewards / Competency Centres / Training Presentations", wo Data Stewards und Bibliothekar:innen Beispiele ihrer nationalen und institutionellen Bemühungen zur Handhabung von Daten und zum Training von Wissenschaftler:innen präsentiert haben. Hier habe ich die Arbeit der Data Stewards und Bibliothekar:innen noch einmal mehr wertzuschätzen gelernt, weil diese oft schwierig sein kann und einen langen Atem, kreative Ansätze für Herausforderungen und Kompetenz und Präsenz voraussetzt.

Poster Session zum Austausch und zur Vernetzung

Am Abend fand die Plenarsitzung "RDA Adoption & Impact" statt, wo die RDA ihre Entwicklung und zukünftigen Pläne vorgestellt hat. Die herzliche Art der Vortragenden und Beteiligten hat während der Vorträge und in der Diskussion für den ein oder anderen Lacher im Saal gesorgt, was für einen angenehmen Ausklang der Sessions am Dienstagabend gesorgt hat.

Der Plenarsitzung folgte die Poster Session der IDW 2023. Auf insgesamt 100 Postern präsentierten Wissenschaftler:innen aus aller Welt Entwicklungen, Bemühungen und Ergebnisse ihrer Forschung. Die Inhalte der Poster führten zum regen Austausch unter den Teilnehmenden und auch zu neuen Ideen und Kontakten. Ich selbst habe ein Poster mit dem Titel "Tracking the Integration of Research Data Management and the Electronic Laboratory Notebook Chemotion into Chemistry Curricula" vorgestellt, auf dem wir unseren Ansatz zeigen, Studierende bereits im Bachelor-Studiengang Chemie an der RWTH Aachen mit elektronischen Laborjournalen und Forschungsdatenmanagement in Kontakt zu bringen, damit sie möglichst früh diese wichtige Thematik kennenlernen. Ergebnisse einer Umfrage unter den Studierenden haben uns wichtige Einblicke gegeben und helfen uns jetzt, unseren Ansatz und Lernmaterialien für die Zukunft zu verbessern. Diese Studie konnten wir vor kurzem auch publizieren, um unsere Erkenntnisse mit anderen Lehrenden zu teilen.

Mit der Poster Session endete der zweite Tag der IDW in Salzburg, der trotz seiner Länge viele interessante, neue Eindrücke geboten hat, die erst noch final verarbeitet werden müssen. Besonders wertvoll war für mich an diesem Tag der Kontakt und Austausch mit den vielen Wissenschaftler:innen rund um das Thema Daten und all seine Facetten.